DER ANFANG
Nachdem die Arbeit am Gilead Childhood Foundation Projekt auf unserer zweiten Reise im September 2012 so erfolgreich verlaufen war und uns klar wurde, dass wir hier vorerst keine großen Summen mehr investieren müssen, wollten wir nicht einfach tatenlos rumsitzen, sondern weiter helfen und anpacken. Dank Ihrer großen Spendenbereitschaft hatten wir auch die nötigen finanziellen Ressourcen, um unsere Idee einer zweiten, größeren Schule noch während der Reise in die Tat umzusetzen und ein Grundstück zu kaufen.
Hilfe vor Ort erhalten wir seit dem von der NGO (Nichtregierungsorganisation, entspricht in etwa dem deutschen e.V.) ARA (Agricultural and Rural Development Association, mehr dazu unter: Die Schulen -Unsere Partner vor Ort). Der Vorsitzende dieser NGO und inzwischen guter Freund von uns ist Kingsley, der vor Ort alle Fäden in der Hand hat und mit seinem Team dafür sorgt, dass jeder Cent da ankommt, wo er gebraucht wird: in der Schule und vor allem bei den Kindern. Kingsley ist Ghanaer, hat aber selbst 14 Jahre seines Lebens in Deutschland gelebt und er kennt daher sowohl die ghanaische als auch die deutsche Mentalität.
Als der Grundstückskauf, der sich durch die in Ghana herrschende Bürokratie einige Wochen hingezogen hatte, endlich abgeschlossen war, haben wir im Januar 2013 mit dem Bau begonnen. Den Anfang machte dabei eine Mauer um das Gelände, die in Ghana dem Zweck dient, die Eigentumsverhältnisse klar zu regeln, d.h. so lange keine Mauer steht kann es passieren, dass einer der Nachbarn spontan sein Haus auf das Grundstück der Schule erweitert… Außerdem sollen natürlich auch die Kinder sicher spielen können, ohne die Gefahr, dass die teilweise erst zwei Jahre alten Kleinen abhauen oder auf die (geplante) Straße laufen.
Im nächsten Schritt wurde ein etwa 10 qm großes Häuschen gebaut, das später als Küche dienen wird und vorerst wichtig ist, damit das benötigte Baumaterial sicher abgeschlossen am Grundstück gelagert werden kann. Außerdem bietet es den Bauarbeitern, die teilweise mehr als drei Stunden täglich für die Anfahrt benötigen würden, einen Schlafplatz.
Inzwischen war die erste Bauphase fast abgeschlossen. Fundament und Erdgeschoss waren so gut wie fertig. Fenster, Böden und Türen wurden bereits eingesetzt und auch die sanitären Anlagen und der Brunnen sollten demnächst fertig gestellt werden. Die Planungen für den ersten Stock waren ebenfalls bereits im Gange. Bis zur für August 2014 geplanten Eröffnung sollte der erste Stock fertig gestellt sowie das Dach befestigt werden und die Zimmer im Erdgeschoss ausgestattet werden.
Der Kindergarten, der als erstes eröffnet werden soll, soll aus drei Räumen bestehen: Ein Raum für die 2-3 Jährigen, ein Raum für die 4-5 Jährigen und ein Schlafraum. Schon die Kleinsten in den Kindergarten zu schicken ist für die Menschen in Ghana sehr wichtig, denn meist arbeiten beide Elternteile, bzw. versuchen erst einmal Arbeit zu finden, sodass die Kinder zu Hause alleine zurechtkommen müssen, oft den ganzen Tag nichts zum Essen bekommen und natürlich auch nicht die Möglichkeit haben, etwas zu lernen.
Nach und nach sollen dann, wie in Ghana üblich, immer mehr Klassenzimmer ausgestattet werden und die Schule wird mit den Kindern mitwachsen. Am Ende soll es nicht nur einen Kindergarten, sondern auch eine sechsstufige Grundschule sowie eine dreistufige Junior Highschool geben. Diese Ausbildung befähigt die Kinder, direkt im Anschluss einen Beruf zu erlernen oder weiter auf eine höhere Schule zu gehen.
Bis August 2014, und damit zur Eröffnung der Butterfly International School war neben dem Bau die wichtigste organisatorische Aufgabe, eine(n) geeignete(n) Schulleiter(in) zu finden, da diesem als zukünftige aktive Führungskraft der Schule eine Schlüsselrolle u.a. in der Wertevermittlung (v.a. auch gewaltfreie Kommunikation und Erziehung) zukommen wird. Kingsley und ARA werden den Schulbetrieb dabei als externe Organe überwachen und Aufgaben wie die Einstellung neuer Lehrer und die Regelung der Finanzen übernehmen.
DIE SCHULE IST ERÖFFNET
Endlich ist es soweit!
Im August 2014 hat sich Lisa zusammen mit drei Freundinnen wieder auf den Weg nach Ghana gemacht, um die letzten Arbeiten vor der Eröffnung in die Wege zu leiten. Nun konnte das erste Schulgebäude der Butterfly International School endlich von den neugierigen Kindern gestürmt werden:
Das Erdgeschoss war zu dem Zeitpunkt der Eröffnung bereits fertig ausgebaut, verputzt, und gestrichen. Kinderkrippe, Kindergarden 1, Kindergarden 2, Klasse 1, Klasse 2 und ein Lehrerzimmer waren fertig. Die Räume waren ausgestattet mit Stühlen, Bänken und Tischen. Die Toiletten und ein Brunnen waren ebenso fertig. Als Tafel dient seit dem ein Whiteboard in jedem Klassenzimmer. Außerdem wurde für jedes Kind eine Schuluniform angefertigt, welche an einer Ghanaischen Schule Tradition ist. Dies brachte zusätzliche Kosten für Stoffe und Näharbeiten mit sich. Zuerst hatten wir überlegt, ob man dieses Geld nicht an anderer Stelle besser einsetzen könnte. Nach langen Gesprächen mit unseren tatkräftigen Helfern vor Ort, Emmanuel und Kingsley aus Ghana, haben wir uns allerdings für die Uniform entschieden. In Ghana gibt es keine Schulen ohne Uniform, das gehört einfach dazu und man kennt es nicht anders. Außerdem wird damit ganz pragmatisch dafür gesorgt, dass jedes Kind etwas zum Anziehen hat.
Während Ihrer Reise haben Lisa, Chrissi, Franzi und Carina zusammen mit Kingsley die Vorstellungsgespräche geführt und aus den Bewerbern sieben Lehrerkräfte ausgewählt, die am besten für die jeweilige Stelle geeignet sind. Damit hatten wir nicht nur Kandidaten mit guten fachlichen Kompetenzen, sondern auch Lehrer die unsere Philosophie teilen, ausgewählt. Ohne zu sehr in die ghanaisch Kultur einzugreifen, wollen wir sie dazu ermutigen, einige der für uns wichtigen Werte mitzutragen. An oberster Stelle steht die Überzeugung, dass die Schülerinnen und Schüler der BIS nicht geschlagen werden dürfen.
Gerade noch rechtzeitig, am vorletzten Tag der Reise wurde die Schule festlich eröffnet. Zusammen mit den Familien aus der Umgebung, den zukünftigen Schulkindern, den Lehrern und unseren fleißigen Helfern Kingsley und Emmanuel wurde die Eröffnung gefeiert.
Zur Eröffnung wurden bereits ca. 80 Schülerinnen und Schüler angemeldet.
Mit dem Ende des Jahres 2014 bleibt noch viel zu tun, wie beispielsweise die Anschaffung von Lehrmaterial, einer zweiten Schuluniform für jedes Kind, der Kauf eines Schulbusses, damit die Kleinen nicht so weit zur Schule laufen müssen und dann erst einmal eine Runde Schlaf brauchen, bevor der Unterricht beginnen kann dann natürlich noch der Ausbau des ersten Stocks, um auch hier unterrichten zu können und und und… Es bleibt noch so einiges zu tun an der Butterlfly International School in Okafor, nahe der ghanaischen Hauptstadt Accra. Aber die ersten Schritte sind geschafft, um den Kindern in dieser benachteiligten Gegend eine Chance auf Bildung zu geben – Ganz nach dem Motto dieser neuen Schule: Give your future wings!
DAS ERSTE SCHULJAHR IST VORBEI!
Die Eröffnung der Butterfly International School liegt bereits ein Jahr zurück und die Schule ist wieder ein Stück gewachsen. Der Ansturm an neuen Schülern war groß und wir haben viele Anfragen von kleinen und großen Kindern bekommen, die ebenfalls die Butterfly International School besuchen wollen. Unsere Philosophie und Art und Weise die Kinde zu unterrichten, hat sich nicht nur in dem kleinen Ort Ofankoor, sondern auch in den umliegenden Gebieten rum gesprochen. Da auch viele Anfragen von teils größeren Geschwistern kamen, haben wir uns dazu entschlossen 2015 nicht nur wie geplant mit einer Klasse zwei weiter zu wachsen, sondern zusätzlich auch eine dritte und vierte Klasse zu eröffnen. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September 2015 besuchen nun aktuell 140 Kinder die Butterfly International School von der Grippe bis hin zur vierten Klasse.
Um das zu ermöglichen war zuvor der Ausbau des ersten Stocks nötig. Der Boden musste verlegt, die Wände verputzt und die Fenster und Türen mussten eingesetzt werden. Ebenso war es nötig auch die oberen fünf Klassenzimmer mit Stühlen, Bänken, Tafeln und weiteren Schulmaterialien auszustatten.
Außerdem mussten natürlich ebenso neue Lehrer für die neuen Klassen ausgesucht und eingestellt werden. Um die Schulgebühren weiterhin niedrig zu halten und somit allen Eltern die Möglichkeit zu geben die Schulgebühren für Ihre Kinder finanzieren zu können, danken wir an dieser Stelle auch allen fleißigen Paten eines Lehrers, die es möglich machen den Lehrern eine angemessene Bezahlung zu bezahlen und sie dadurch auch langfristig zu motivieren sich weiter für die Butterfly International School zu engagieren. Vielen Dank an alle Lehrerpaten.
Und so werden wir jetzt Schuljahr für Schuljahr das Beste tun, um so vielen Kindern wie möglich helfen zu können. Ein langfristiges Ziel ist, dass das Projekt sich selbst tragen soll. Somit schaffen wir eine Hilfe zur Selbsthilfe.
Unser tiefster Dank gilt allen Spendern für Ihre großartigen Unterstützung, die all das möglich gemacht haben.
Vielen Dank dafür.